Krankenhäuser und Psychiatrien sind als Lost Place am beliebtesten. Warum?
Um diese Orte ranken sich die meisten Mythen und Geschichten. Tote, Geister und persönliche Schicksale finden sich nahezu zu jedem solcher Objekte. Inmitten eines kleinen verschlafenen Dorfes fand ich dieses leerstehende Krankenhaus. Was ich dort vor fand raubte sogar mir den Atem.
In den meisten Lost-Places findet man häufig Vandalismus vor oder die Gebäude wurden komplett entkernt und stehen somit komplett leer. Doch nicht so in diesem Krankenhaus – kaum Vandalismus und auch ein Großteil der typischen Krankenhaus-Gerätschaften waren noch vorhanden. In einem der OP-Säle stand beispielsweise noch ein OP-Tisch inklusive dessen Beleuchtung.
Unsere Tour startete im Keller des Gebäudes und direkt der erste Raum ließ und das Blut in den Adern gefrieren: ein kleiner Babysarg mit Kerzen…Wir hielten einen Moment inne zollten den dort verstorbenen Patienten die letzte Ehre.
Das Gebäude scheint wohl – ebenso wie das Schwesternheim nebenan – dem Verfall preisgegeben zu sein.
In den beiden unteren Geschossen wurden im Laufe der Zeit sämtliche Scheiben und Glastüren eingeworfen, so dass sie zugemauert oder mit Brettern notdürftig verschlossen wurden. Der Strom ist abgestellt, in den Außenanlagen wuchert das Unkraut.
Die Geschichte dieses Krankenhauses geht bis in das 19. Jahrhundert zurück – mit gerade einmal vier Krankensälen und einigen Einzelzimmern für insgesamt etwa 40 Patienten wurde es im Jahr 1885 eröffnet.
Insgesamt 160 Betten standen damals in der Klinik zur Verfügung, hinzu kamen noch 15 Plätze für die Ambulante Versorgung. Dank ständiger Erweiterungen im Laufe von mehr als einem Jahrhundert verfügte das Haus in Spitzenzeiten über rund 180 Betten.
Mit der Übernahme der Betriebsführung durch die Barmherzigen Brüder Trier am 1. April 2000 ging es mit dem Krankenhaus, das immer in der Trägerschaft der St.-Nikolaus-Kirchengemeinde gestanden hatte, permanent bergab.
Als die neuen Räumlichkeiten in der Nachbarschaft Ende September 2009 bezugsfertig waren, hatte das ehemalige Krankenhaus endgültig ausgedient – seitdem steht es leer.
Was wird aus dem alten Krankenhaus?“ Das bewegt nicht nur viele Einwohner, sondern das ist auch eine zentrale Frage im Rahmen des Zentrenkonzepts 2020 der Stadt.