Das alte Stadtbad

Das alte Stadtbad liegt versteckt in einer Innenhoflage mitten in einer Fußgängerzone. Von aussen ist es kaum zu erkennen, versperren Baugitter und Plakate bereits den Blick zum Eingangsbereich.

Die Geschichte dieses Gebäudes geht zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts – die Baukosten übertrafen mit ca. einer Million Reichsmark das geplante Budget von 200.000 Reichsmark bei weitem. Um diese immensen Baukosten stemmen zu können, sollte über eine Aktiengesellschaft zahlreiche Investoren gefunden. Der Erfolg blieb jedoch aus, sodass die Stadt alleine für die Kosten aufkommen musste.

Die Notwendigkeit einer öffentlichen Badeanstalt ergab sich aus einer Mindestanforderung des preußischen Justizministeriums. Die Stadt wollte seinerzeit auf Drängen der Handelskammer und das Landgericht in die Stadt holen. Dies wurde jedoch abgelehnt, da es seinerseit keine Badeanstalt gab, in der sich die Anwohner mindestens einmal pro Woche waschen konnten.

Ein Badezimmer gehörten zu dieser Zeit noch nicht zur Standardausrüstung einer Wohnung – vielmehr wusch man sich mit einer Waschschüssel oder besuchte eines der zahlreichen öffentlichen Bäder im Rhein.

Die luxuriöse Ausstattung lässt sich heute nur noch erahnen, so gab es u.a. ein getrenntes Schwimmbad für Herren und eines für Damen, sowie Dusch- und Wannenbäder in drei verschiedenen Klassen. Das Highlight war das sog. Kaiserbad, ein luxoriöses Salonbad.

Bei der Eröffnung hielt man das Bad für die schönste, prächtigste und luxuriöseste Badeanstalten im Reich.

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